4gewinnt Improtheater Braunschweig

4gewinnt macht’s möglich: „Macbeth“, „Blicke zurück im Zorn“ und „Mensch und Übermensch“ an einem Abend

„Ganz erlesen(es)“ war versprochen, als gestern Abend im Roten Saal, die Impro-Show von 4gewinnt begann. Denn die Vorgaben kamen an diesem Abend von den Zuschauern und aus dem Schauspielführer von Reclam. Zum Aufwärmen ging es mit einer Ein-Wort-Geschichte los. Die hereingerufene Seitenzahl aus dem Schauspiel-führer gab ihr den Titel „Macbeth“. Wort für Wort ergab sich, dass Macbeth auf seinem Schloss ein blutiges Hemd findet. Dennoch begibt er sich auf die Jagd – und zwar nach dänischen Ebern. Als er von der Jagd ins Schloss heimkehrt, wäscht er das Hemd blütenweiß.

Dann galt es, die Anfänge von drei Theaterstücken zu inszenieren. Die Titel und Eckdaten der Handlung ergaben sich aus den vom Publikum hereingerufenen Seitenzahlen. Los ging es mit „Blicke zurück im Zorn“, bei dem Jimmy und seine Frau Alison mit Cliff in einer Dachstube leben. Dauernd gibt es Streit. So fing die Szene auch mit einem fluchenden Jimmy an, der f***, f***, f*** schrie. Dass den Eltern von Alison, das verruchte Leben ihrer Tochter nicht recht ist, wurde schnell klar und dennoch verlangte der Oberst der Royal Army vom Lebensgefährten seiner Tochter einen „Statthalter“.

Das zweite Stück, welches angespielt wurde, „Man spielt nicht mit der Liebe“, brachte uns ins Paris des Jahres 1861. Pedicore, Sohn des Barons Pedicore soll Camille heiraten, die in einem Kloster lebt. Camille aber hat ihrerseits einen Baron Peddington kennengelernt, der ihr Briefe schreibt, die nur mit großer Verzögerung im Kloster ankommen, da in Paris im Jahr 1861 nicht nur die Eier knapp sind, sondern auch noch die Post streikt.

Und schließlich begann vor der Pause das Stück „Mensch und Übermensch“ von George B. Shaw. Der Engländer John Tanner befindet sich gemeinsam mit seinem Chauffeur Robuk auf einer Reise in den Vereinigten Staaten. Robuk, ein Proletarier, will gesellschaftlich aufsteigen. Die einzige Chance, die er für Wohlstand sieht, liegt jedoch, im Tod seines Herrn und Arbeitgebers. In einer einsamen Berggegend, in der Ziegen und Esel weiden, beauftagt er den Hirten Alfons, John Tanner zu töten. Fünf Penny soll Alfons dafür bekommen. Diese Geschichte wollte das Publikum bis zum Ende sehen:

Robok ist Tanner_s

Als sich Tanner, begleitet von seinem Chauffeur, ein Pferderennen ansieht, erblickt Robuk in der Ferne seine Schwester. Sie knutscht mit einem ungehobelten Wirt, der eine Kneipe mit einem dreckigen, speckigen Fussboden bertreibt. Robuk will die Beziehung zwischen Susanne und dem Wirt nicht hinnehmen. Im Verlauf der Geschichte kommt es zum Streit zwischen den beiden Männern und  Susanne. Am Ende stirbt der Wirt Alfonso und Susanne folgt ihm. Auch das Komplott gegen Tanner kommt zu seinem Höhepunkt: Alfons erschießt Tanner in aller Öffentlichkeit, der sich nicht über die Waffe Alfons‘ wundert, da in den USA ja alle Waffen tragen. Robuk zahlt Alfons aus und schlägt ihm als deal vor, seine, Robuks Identität, anzunehmen und gemeinsam mit ihm ins alte England zu fahren. Er selbst nimmt Tanners Identität an. Mit dem Dampfschiff fahren sie vorbei an der Freiheitsstatue, an Eisbergen und Pinguinen, um dann im gelobten Land anzukommen, wo es für 5 Penny eine Ente gibt.

Ein spannender Abend mit neuen langen Geschichten, die uns alles abverlangt haben. Wir bedanken uns bei den 120 Besuchern!

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